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Peter Attia über Frauen, Hormone & Gesundheit

Was wir aus Episode #348 von Peter Attia mit Dr. Rachel Rubin lernen können

In Episode #348 seines Podcasts "The Drive" spricht Dr. Peter Attia mit Dr. Rachel Rubin über ein Thema, das Millionen Frauen betrifft, aber in der Medizin oft zu kurz kommt: die hormonelle Gesundheit von Frauen, insbesondere in den Wechseljahren. Die Episode bietet eine fundierte, ehrliche und dringend notwendige Aufklärung über die Bedeutung von Hormontherapie (HRT) für Lebensqualität und Langzeitgesundheit. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und zeigen, warum es nie zu spät ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

1. Die Menopause: Ein abrupter hormoneller Einschnitt

Dr. Rubin beschreibt die Menopause als "kastrativen Vorgang". Während bei Männern Testosteron langsam sinkt, erleben Frauen einen plötzlichen Verlust von Östrogen, Progesteron und Testosteron.

"Mit 52 ist der Tank leer. Es gibt einfach kein Benzin mehr im System." — Rachel Rubin

Die Folge sind nicht nur typische Beschwerden wie Hitzewallungen, sondern auch erhöhte Risiken für Osteoporose, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Harnwegsinfektionen.

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2. Risiken ohne HRT: Der Preis des Verzichts

Ein zentrales Thema der Episode ist, wie sehr Frauen ohne HRT gesundheitlich benachteiligt sind. Rubin betont:

"Wir sprechen viel über die Risiken von Medikamenten, aber kaum über die Risiken, sie nicht zu nehmen."

Insbesondere das urogenitale System leidet unter dem Hormonmangel. Die vaginale Schleimhaut wird dünn, die lokale Immunabwehr sinkt, und Infektionen nehmen zu. Diese Zustände lassen sich oft schon mit lokaler Östrogentherapie verbessern – sicher, wirksam und untergenutzt.

3. Später Beginn von HRT: Ist es zu spät?

Nein. Auch Frauen, die viele Jahre postmenopausal sind, können von HRT profitieren, vor allem zur Vorbeugung von Osteoporose und zur Verbesserung der Lebensqualität.

"Selbst das sogenannte 'Timing-Fenster' ist wissenschaftlich nicht eindeutig." — Rachel Rubin

Wichtig ist eine individuelle Risikoabwägung und die richtige Wahl des Präparats. Moderne, bioidentische Östrogene und Progesterone sind deutlich besser untersucht als die synthetischen Hormone der früheren WHI-Studie.

4. Das Trauma der WHI-Studie: Eine verlorene Generation

Die Women’s Health Initiative (WHI) von 2002 hat die HRT-Nutzung weltweit einbrechen lassen. Rubin und Attia erklären, dass die Studienergebnisse falsch interpretiert wurden und dass die Panikmache Millionen Frauen geschadet hat.

"Die größte medizinische Ungerechtigkeit unserer Zeit." — Peter Attia

Ein ganzer Ärztegeneration wurde nicht mehr beigebracht, wie man HRT verschreibt. Das Resultat: Fehl- und Unterversorgung.

5. Lokale Hormontherapie: Mehr als nur ein Nebenaspekt

Ein besonders wirkungsvoller, aber oft vergessener Teil der HRT ist die vaginale Applikation von Östrogen oder DHEA. Diese kann:

  • Harnwegsinfekte um mehr als 50 % reduzieren
  • Schmerzen beim Sex lindern
  • die Lebensqualität deutlich steigern

"Vaginales Östrogen ist das bessere Viagra für Frauen – sicher, günstig und übersehen." — Rachel Rubin

6. HRT und Krebsrisiko: Entmystifizierung

Das Brustkrebsrisiko wird in der Diskussion oft überbetont. Rubin erklärt, dass in der WHI-Studie Östrogen allein das Brustkrebsrisiko sogar gesenkt hat. Und selbst die kombinierte HRT führte nur zu einem minimalen absoluten Risikoanstieg.

"Für jede 1000 Frauen mit HRT trat ein zusätzlicher Brustkrebsfall auf. Aber keine von ihnen starb daran." — Rachel Rubin

7. Testosteron für Frauen: Der fehlende Baustein

Testosteron ist kein "Männerhormon". Frauen haben zehnmal mehr Testosteron als Östrogen im Körper – gemessen in gleicher Einheit. Rubin verwendet niedrig dosierte Testosterongele erfolgreich bei Frauen mit Libidoverlust, vaginalen Beschwerden und Stimmungstiefs.

"Wenn wir Testosteron hinzufügen, sagen viele Frauen: 'Ich fühle mich wieder wie ich selbst.'" — Rachel Rubin

8. Ein Plädoyer für Aufklärung und Wahlfreiheit

Rubins zentraler Appell lautet: Jede Frau sollte die Wahl haben. Nicht jede braucht HRT, aber jede sollte Zugang zur Information und zur sicheren Behandlung haben.

"Wenn wir Frauen erklären, wie ihr Körper funktioniert, treffen sie exzellente Entscheidungen." — Rachel Rubin

Fazit

Episode #348 ist ein Meilenstein in der Aufklärung rund um Menopause und Hormontherapie. Sie entlarvt Mythen, fordert Ärzt:innen heraus und gibt Frauen endlich eine Stimme zurück. HRT ist kein Allheilmittel, aber eine zentrale Option für langfristige Gesundheit und Lebensqualität – auch, oder gerade, wenn sie spät beginnt.

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