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Perimenopause und Menopause

Perimenopause und Menopause verstehen und meistern: Expertentipps aus dem Huberman Lab Podcast mit Dr. Mary Claire Haver

Die Perimenopause und Menopause sind bedeutende Lebensübergänge, die jede Frau betreffen. In einer Folge des Huberman Lab Podcasts vom 3. Juni 2024 teilt Dr. Mary Claire Haver, Gynäkologin und Menopause-Expertin, wertvolle Erkenntnisse darüber, wie man diese Phasen für optimale Gesundheit und Vitalität angehen kann. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Punkte zusammen und bietet praktische Ratschläge für Frauen, die sich dieser Lebensphase nähern oder sich bereits darin befinden.

Was ist die Perimenopause?

Die Perimenopause ist eine oft unterschätzte Phase im Leben einer Frau, die den Übergang zur Menopause markiert. Dr. Haver erklärt, dass die Perimenopause typischerweise 7-10 Jahre vor der letzten Menstruation beginnt. Bei den meisten Frauen setzt sie zwischen dem 40. und 44. Lebensjahr ein, kann aber auch schon in den späten 30ern beginnen. Diese Phase ist gekennzeichnet durch hormonelle Schwankungen, insbesondere des Östrogenspiegels, die zu einer Vielzahl von Symptomen führen können.

"Die Perimenopause ist wie eine Achterbahnfahrt der Hormone. Frauen können Tage oder Wochen mit erhöhtem Östrogen erleben, gefolgt von Phasen mit niedrigem Östrogen. Diese Schwankungen sind für viele der Symptome verantwortlich." - Dr. Mary Claire Haver

Welche Symptome treten in der Perimenopause auf?

Zu den häufigsten Symptomen der Perimenopause gehören:

  • Unregelmäßige Menstruationszyklen
  • Stimmungsschwankungen und erhöhte Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Hitzewallungen und Nachtschweiß
  • Veränderungen der Libido
  • Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich
  • Trockene Haut und Schleimhäute
  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung und Energiemangel

Was ist die Menopause?

Die Menopause wird offiziell ein Jahr nach der letzten Menstruation diagnostiziert. Das durchschnittliche Alter für den Eintritt in die Menopause liegt bei 51-52 Jahren, kann aber zwischen 45 und 55 Jahren variieren.

"Die Menopause ist nicht nur das Ende der Fruchtbarkeit, sondern auch der Beginn einer neuen Lebensphase, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt." - Dr. Mary Claire Haver

Welche Auswirkungen hat die Menopause auf die Gesundheit?

In der Menopause kommt die Produktion von Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken zum Erliegen. Dieser hormonelle Wandel kann weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.

"Je älter Sie sind, wenn Sie in die Menopause kommen, desto gesünder sind Sie in Bezug auf kardiometabolische Erkrankungen. Es ist der Verlust von Östrogen, der unseren Weg zu diesen Krankheiten beschleunigt." - Dr. Mary Claire Haver

Wie kann man Symptome der Perimenopause und Menopause lindern?

Um die Symptome der Perimenopause und Menopause zu verbessern, empfiehlt Dr. Haver mehrere Lebensstilstrategien:

  • Ernährung: Eine entzündungshemmende oder mediterrane Ernährung kann helfen, Symptome zu lindern und das Risiko für altersbedingte Erkrankungen zu reduzieren.
  • Schlafhygiene: Guter Schlaf ist entscheidend für die hormonelle Balance und das allgemeine Wohlbefinden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Krafttraining, kann helfen, den Stoffwechsel zu regulieren und die Knochendichte zu erhalten.
  • Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Yoga oder tiefes Atmen können helfen, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
  • Hydratation: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um Symptome wie trockene Haut und Schleimhäute zu lindern.
  • Koffeinreduzierung: Koffein kann Hitzewallungen und Schlafstörungen verstärken.
  • Beckenbodentraining: Übungen zur Stärkung des Beckenbodens können helfen, Inkontinenz vorzubeugen.

Welche Rolle spielt die Hormonersatztherapie?

Dr. Haver diskutiert die Kontroversen rund um die Hormonersatztherapie (HRT) und betont die Notwendigkeit informierter Gespräche über deren Vorteile und Risiken.

"Je früher Sie mit der HRT beginnen, desto besser und schützender - Östrogen ist besser zur Prävention als zur Heilung." - Dr. Mary Claire Haver

Wie beeinflusst die Menopause die kognitive Gesundheit?

Viele Frauen berichten von 'Brain Fog' oder Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis während der Perimenopause und Menopause. Dies ist größtenteils auf die Veränderungen des Östrogenspiegels zurückzuführen.

  • Regelmäßige geistige Stimulation durch Lesen oder das Erlernen neuer Fähigkeiten
  • Ausreichend Schlaf
  • Regelmäßige körperliche Bewegung
  • Eine ausgewogene Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien

Wie wirkt sich die Menopause auf die sexuelle Gesundheit aus?

Die Menopause kann auch Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit haben. Veränderungen in der sexuellen Funktion und Libido sind häufig, aber das bedeutet nicht, dass man ein erfülltes Sexualleben aufgeben muss.

Empfehlungen umfassen offene Kommunikation mit dem Partner, Verwendung von Gleitmitteln und regelmäßige sexuelle Aktivität zur Förderung der vaginalen Gesundheit.

Welche positiven Aspekte bringt die Postmenopause mit sich?

Obwohl die Perimenopause und Menopause Herausforderungen mit sich bringen, bietet die Postmenopause auch positive Veränderungen wie emotionale Stabilität, gesteigertes Selbstbewusstsein und Freiheit von menstruationsbedingten Beschwerden.

Fazit: Wie kann man die Perimenopause und Menopause positiv gestalten?

Das Verständnis und die Vorbereitung auf die Perimenopause und Menopause sind entscheidend für die Aufrechterhaltung von Gesundheit und Vitalität während dieser Lebensphasen. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Strategien können Frauen diese Phase als Chance für persönliches Wachstum und verbesserte Gesundheit nutzen.

Hier können Sie den Podcast anhören.

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