Kaffee & Koffein
Ist unser liebster Wachmacher gesund oder ungesund? Alles, was Sie dazu wissen müssen
Die Deutschen trinken im Jahr durchschnittlich 166 Liter Kaffee pro Kopf. Koffein ist eine der am häufigsten konsumierten psychoaktiven Substanzen weltweit (S). Das bittere, weiße, kristalline Alkaloid kommt in Samen, Blättern und Früchten von Pflanzen wie Kaffee, Tee, Kakao und Cola vor. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Koffein die geistige Wachsamkeit, kognitive Funktion und körperliche Leistungsfähigkeit verbessert (S).
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Koffein
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Koffein wurden über viele Jahre hinweg untersucht. Der Großteil dieser Studien hat sich auf die Auswirkungen von Koffein auf die neurokognitive Gesundheit, kardiovaskuläre Gesundheit, körperliche Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit konzentriert. Neben diesen Verbesserungen kann Koffein auch das Risiko bestimmter Krankheiten, wie Parkinson-Krankheit, Typ-II-Diabetes und Lebererkrankungen, reduzieren. Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Vorteile zu bestätigen.
Kaffee verbessert die neurokognitive Leistungsfähigkeit
Koffein kann die geistige Wachsamkeit und kognitive Funktion verbessern. In einer Studie mit älteren Erwachsenen verbesserte Koffein die Aufmerksamkeit (S). Es wurde auch gezeigt, dass Koffein einen Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit und kognitive Reserve hat, was das Risiko von Demenz und Alzheimer-Krankheit reduzieren kann (S).
Kaffee steigert die körperliche Leistungsfähigkeit
Koffein verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit und hat während intensiven Trainings eine kardioprotektive Wirkung. In einer Studie mit Radfahrern verbesserte Koffein den 16 km Zeitfahrtest und die Leistung (S). Darüber hinaus zeigt eine Einnahme von Koffein eine Verbesserung der Laufleistung, der Aufmerksamkeit und der Reaktionszeit (S).
Kaffee kann vor Parkinson schützen
Die Parkinson-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die Bewegung und Gleichgewicht beeinträchtigt. Eine Metastudie hat gezeigt, dass Koffein einen neuroprotektiven Effekt gegen dopaminerge Neurodegeneration hat und daher das Risiko für Parkinson-Krankheit reduzieren kann (S). Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Korrelation nicht gleich Kausalität ist. Andere Faktoren wie Genetik, Lebensstil und Umwelt können ebenfalls eine Rolle spielen.
Kaffee kann Typ-2-Diabetes vorbeugen
Typ-2-Diabetes ist eine chronische Krankheit, die die Art und Weise beeinflusst, wie der Körper Zucker verwertet. Hohe Blutzuckerspiegel können bestimmte Ursachen des Alterns negativ beeinflussen (S). Eine aktuelle Überprüfung zeigte, dass Koffein das Risiko für Typ-2-Diabetes reduzieren kann (S).
Hat Kaffee Nebenwirkungen?
Die anregende Wirkung von Koffein kann bei gelegentlichen Kaffeetrinkern den Blutdruck vorübergehend um etwa zehn bis 20 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) erhöhen. Bei regelmäßigem Konsum von Koffein gewöhnt sich der Körper jedoch daran und laut der Deutschen Herzstiftung treten Blutdruckanstiege nach etwa zwei bis drei Wochen nicht mehr auf oder sind geringer.
Warum macht Kaffee wach?
Kaffee macht wach, weil Koffein die Adenosinrezeptoren im Gehirn blockiert, wodurch die ermüdende Wirkung von Adenosin aufgehoben wird. Dies steigert die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin, die Wachsamkeit und Konzentration erhöhen. Zudem fördert Koffein die allgemeine neuronale Aktivität und kann die Herzfrequenz sowie den Blutdruck steigern, was das Gefühl von Energie und Wachheit weiter verstärkt.
Wie viel Kaffee ist zu viel Kaffee?
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt an, dass bis zu 200 Milligramm Koffein als Einzeldosis und 400 Milligramm (entspricht etwa 5-6 Espressi) über den Tag verteilt für einen gesunden Erwachsenen unbedenklich sind.