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Dr. David Sinclair

Prof. Dr. David Sinclair: Welche Supplements nimmt der Havard Professor?

David Sinclair ist Professor für Genetik und Direktor des Zentrums für Altersforschung an der Harvard University. In der Öffentlichkeit wurde er bekannt durch sein New York Times Bestseller über gesundes Altern: "Das Ende des Alterns" (Englische Version: „Lifespan. The Revolutionary Science of Why We Age – and Why We Don’t Have To“). Hier stellen wir seine Langlebigkeits-Routine vor und erklären, welche Nährstoffe besonders sicher und wissenschaftlich fundiert sind.

David Sinclair’s Routine in der Übersicht

David Sinclair gilt als der Vorreiter der Alters- und Langlebigkeitsforschung und beschäftigt sich intensiv mit Nahrungsergänzungsmittel. Er spricht offen darüber, welche Medikamente und Zusatzstoffe er selbst einnimmt.  Hier ist eine Übersicht über David Sinclairs Langlebigkeits-Routine:  1 Spermidin 2 NAD+ Booster: Nicotinamid-Mononukleotid (NMN) 3 Trimethylglycin (TMG, Betain) 4 Resveratrol 5 Vitamin D3 6 Vitamin K2 7 Diabetes-Medikament 8 Quercetin und Fisetin  9 Niedrig dosiertes Aspirin  10 Alpha-Liponsäure (ALA) 11 Coenzym Q10 (coQ19)

1. Spermidin: 1 mg pro Tag

 

Unsere Meinung: Wir sind überzeugt

 

Eine erhöhte Aufnahme von Spermidin schützt vor Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Stoffwechselerkrankungen und bewahrt die Gedächtnisleistung. Grund dafür ist, dass Spermidin die Autophagie anregt. Autophagie ist der körpereigenen Zellverjüngungs- und Aufräumprozess, der beschädigte Bestandteile der Zelle abbaut oder repariert. So bleiben die Zellen gesund und werden vor Erkrankungen geschützt. Außerdem wurde gezeigt, dass eine Supplementierung mit Spermidin Haarausfall vorbeugen und Haarwachstum stärken kann (S, S).

2. Nicotinamid-Mononukleotid (NMN): 1 g pro Tag

 

Unsere Meinung: Wir bevorzugen das in der EU-zugelassene, als sicher erwiesene Niacinamid.

 

NMN ist, genau wie Niacinamid, eine Vorstufe des körpereigene Moleküls NAD+ und wird deshalb auch NAD+ Booster genannt. NAD+ ist der Treibstoff der Mitochondrien. Das Molekül gewährleistet dadurch eine gesunde Zellfunktion, um unseren Körper vor Alterung und Krankheit zu schützen und unsere Muskelkraft zu stärken (S).


NMN hat in vielversprechenden Tierstudien gezeigt, dass es durch seine NAD+ Booster Funktion zahlreiche Altersprozesse verlangsamen kann.
In der EU ist NMN allerdings nicht als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen (S). Deshalb bevorzugen wir den zugelassenen und als sicher erwiesenen NAD+ Booster Niacinamid.

3. TMG (Trimethylglycin oder Betain): 500 mg pro Tag 

 

Unsere Meinung: Wir sind überzeugt.

 

Als Methylgruppendonator ist TMG essentiell für die Steuerung der Genexpression. Da unsere DNA immer den gesamten Bauplan für sämtliche Zellen in unserem Körper enthält, ist es wichtig, dass spezifische Funktionen “stumm” geschaltet werden (S). So weiß die Zelle beispielsweise, ob sie eine Haut- oder eine Gehirnzelle ist.
Wenn NAD+ Booster wie Niacinamid eingenommen werden, sollten diese zudem immer mit TMG kombiniert werden, da NAD+ Booster Methylgruppen verbrauchen (S).

4. Resveratrol: 1 g pro Tag

 

Unsere Meinung: Wir sind (noch) nicht überzeugt. Wir warten auf Studien, die zeigen, ob die positiven oder negativen Effekte von Resveratrol überwiegen.

 

Resveratrol ist ein Stilbenoid, welches in Weintrauben enthalten ist und gehört zu den Antioxidantien. Studien haben gezeigt, dass Resveratrol das Risiko von Herzkrankheiten, Krebs und Neurodegeneration verringern kann (S).

Vor etwa 20 Jahren war die Theorie populär, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien lebensverlängernd wirken können, indem sie freie Radikale reduzieren. Seit etwa 10 Jahren ist sich die Wissenschaft überwiegend einig, dass diese Theorie falsch ist (S). Das Gegenteil ist möglicherweise der Fall. Viele Antioxidantien können die Mortalität erhöhen (S). Zu viele freie Radikale können negative Auswirkungen haben, zu wenige freie Radikale jedoch auch (S). Schließlich können freie Radikale die Hormesis anregen. Hormesis ist ein Reparatur- und Schutzmodus unserer Zellen, der durch leichten Stress aktiviert wird, nach dem Motto: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Antioxidantien, unter anderem Resveratrol, dämpfen diesen Prozess.  


Noch ist nicht klar, ob die negativen Effekte durch die reduzierte Hormesis oder die positiven Effekte von Resveratrol überwiegen (S).

5. Diabetesmedikament (verschreibungspflichtig)

 

Unsere Meinung: Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, welches ausschließlich durch behandelnde Ärzte/Ärztinnen verschrieben werden sollte.

 

Studien zeigen, dass Diabetiker, die dieses Medikament einnehmen, tatsächlich länger leben verglichen mit gesunden Nicht-Diabetikern, die es einnehmen (S). Dies ist bei anderen Diabetes-Medikamenten nicht der Fall.
Die Einnahme von davon kann jedoch auch Nebenwirkungen haben. Kurzfristig kann das Medikament Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Langfristig kann das Medikament die Aufnahme von Vitamin B12 verringern. Außerdem hat eine Populationsstudie aus Dänemark gezeigt, dass es zu Geburtsdefekten kommen kann, wenn der Vater indem Jahr vor der Befruchtung das Medikament einnimmt (S).

6. Vitamin D3: 0.12 mg pro Tag

 

Unsere Meinung: Wir sind überzeugt

 

Vitamin D3 ist essentiell für die normale Funktion unseres Immunsystems und trägt durch die Aufnahme und Speicherung von Kalzium und Phosphor zur normalen Funktion der Knochen, Zähne und Muskulatur bei.
Viele Organe und Gewebe des Körpers haben Rezeptoren für Vitamin D3, was auf wichtige Funktionen über die Muskulatur- und Knochengesundheit hinaus deutet (S).
Studien zeigen, dass höhere Level von Vitamin D3 mit deutlich niedrigeren Krebsraten, geringem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weniger negativen Emotionen verbunden sind (S). Außerdem, wurde die erhöhte Aufnahme von Vitamin D3 mit einem geringeren Risiko für Gesamtmortalität in Verbindung gebracht (S).

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7. Vitamin K2: 0.25 mg pro Tag 

 

Unsere Meinung: Wir sind überzeugt

 

Vitamin K2 fördert die Lagerung von Kalzium in den Knochen und verhindert so die Kalziumablagerung in Blutgefäßen und Nieren. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K2 verbessert somit die Knochenqualität, reduziert Knochenbrüche und Gefäßverkalkung (S). Darüber hinaus geht eine erhöhte Aufnahme von Vitamin K2 mit einem geringeren Risiko für Gesamtmortalität einher (S).

8. Niedrig dosiertes Aspirin: 83 mg pro Tag

 

Unsere Meinung: Wir sind nicht überzeugt

 

Lange hieß es, eine niedrige Dosis Aspirin könnte Entzündungen reduzieren, das Herzinfarktrisiko senken und vielleicht auch das Krebsrisiko verringern. Eine kürzlich durchgeführte Studie mit fast 20’000 Teilnehmern über 5 Jahre zeigte jedoch, dass eine niedrig dosiertes Aspirin weder Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierte noch die Überlebensrate verbesserte (S).

9. Quercetin und Fisetin: 500 mg

 

Unsere Meinung: Wir sind (noch) nicht überzeugt

 

Quercetin und Fisetin sind Flavonoide, die in Gemüse und Obst vorkommen. Oftmals werden sie als "Senolytika" bezeichnet, da man annimmt, dass sie seneszente Zellen beseitigen können und so gesundheitsfördernd und lebensverlängernd wirken könnten (S).
Seneszente Zellen sind Zellen, die sich im Laufe des Alterns ansammeln und Substanzen absondern, die normale gesunde Zellen schädigen. Daher werden sie auch als „Zombie-Zellen“ bezeichnet.
Da es noch keine ausreichenden Studien an Menschen gibt, empfehlen wir Quercetin und Fisetin über die Nahrung (z.B., Erdbeeren, Blaubeeren, Brokkoli) einzunehmen. Als Nahrungsergänzungsmittel ist Fisetin in der EU nicht zugelassen.

10. Alpha-Liponsäure (ALA)

 

Unsere Meinung: Wir sind nicht überzeugt

 

Alpha-Liponsäure ist ein Antioxidant. Der Hype um Antioxidantien wurde wissenschaftlich nicht belegt und wir raten zur Vorsicht bei der Einnahme von hochdosierten Antioxidantien. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben mehrere großangelegte Studien ergeben, dass Antioxidantien das Altern nicht verlangsamen und die Sterblichkeit nicht verringern (S, S)

Anmerkung: In neueren Interviews (aus dem Jahr 2022) hat auch David Sinclair die Einnahme von ALA  nicht mehr erwähnt.

11. Coenzym Q10 (coQ10)

 

Unsere Meinung: Wir sind nicht überzeugt

 

Coenzym Q10 ist ein Antioxidant, das möglicherweise die Funktion der Mitochondrien verbessert. Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise, dass Coenzym Q10 die Lebensspanne verlängern kann (S).

Anmerkung: In neueren Interviews (aus dem Jahr 2022) hat auch David Sinclair die Einnahme von Coenzym CoQ10 nicht mehr erwähnt.

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