Warum Männer mit Partnerin länger leben: Positive Auswirkung von Beziehungen auf die Lebensdauer

Warum Männer mit Partnerin länger leben: Positive Auswirkung von Beziehungen auf die Lebensdauer

Die Harvard Medical School veröffentlichte eine große Umfrage mit 127’545 amerikanischen Erwachsenen, die ergab, dass verheiratete Männer gesünder leben als Männer, die nie verheiratet waren oder deren Ehen frühzeitig beendet wurden. Doch was genau ist der Auslöser für dieses Ergebnis? Ist die Ehe an sich vielleicht für eine bessere Gesundheit und ein längeres Leben verantwortlich oder liegt es vor allem daran, wie sich unser Lebensstil entwickelt, wenn wir verheiratet sind? Wir gehen der Sache auf den Grund.

 

Ehe vs. Zusammenleben: Einfluss auf Gesundheit und Lebensdauer

Tatsächlich scheint die Ehe zumindest teilweise verantwortlich für ein gesünderes und längeres Leben zu sein. Zwar wird manchmal argumentiert, dass die Ergebnisse auf Selbstselektion zurückzuführen sind. Untersuchungen zeigen jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist: Ungesunde Männer heiraten tatsächlich früher, lassen sich seltener scheiden und heiraten nach einer Scheidung oder einem Todesfall eher wieder als gesunde Männer. Auf Selbstselektion lässt sich das Phänomen also nicht zurückführen. 

Doch ist dabei eher die Ehe oder das Zusammenleben mit einer anderen Person entscheidend? Obwohl die Studien unterschiedlich ausfallen, scheint die Antwort ein wenig von beidem zu sein: Menschen, die mit einem Partner zusammenleben, geht es tendenziell besser als Alleinlebenden, aber Männer, die mit ihrer Frau zusammenleben, haben die beste Gesundheit von allen.

 

Der Einfluss der Ehe auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und andere Gesundheitsaspekte


Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wissenschaftler aus Japan fanden heraus, dass unverheiratete Männer ein dreimal höheres Risiko haben, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben als verheiratete Männer. Ein Bericht der Framingham Offspring Studie untersucht 3’682 Erwachsene über einen Zeitraum von 10 Jahren. Selbst nach Berücksichtigung der wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktoren wie Alter, Körperfett, Rauchen, Blutdruck, Diabetes und Cholesterin, wiesen verheiratete Männer eine um 46% niedrigere Sterblichkeitsrate auf als unverheiratete Männer.

Krebserkrankungen

Die Ehe kann den Krankheitsverlauf von Krebserkrankungen sehr beeinflussen. So ergab eine Studie mit 27’779 Krebsfällen, dass Unverheiratete zum Zeitpunkt der Diagnose mit größerer Wahrscheinlichkeit eine fortgeschrittene Erkrankung hatten als Verheiratete. Unverheiratete Patienten ließen sich seltener behandeln als verheiratete Patienten. Aber auch bei denjenigen, die eine Krebstherapie erhielten, war die Ehe mit einem besseren Heilungsverlauf und Lebenserhalt assoziiert. Patienten, die zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose in einer intakten Ehe leben, haben bessere Überlebenschancen als Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose getrennt leben oder unverheiratet sind.

Andere Erkrankungen

Verheiratete Männer haben ein geringeres Risiko, an Depressionen zu erkranken und eine höhere Wahrscheinlichkeit, mit ihrem Leben im Ruhestand zufrieden zu sein, als ihre unverheirateten Altersgenossen. Verheiratet zu sein wurde auch mit einer besseren kognitiven Funktion, einem geringeren Risiko für die Alzheimer-Krankheit und besseren Blutzuckerwerten in Verbindung gebracht.

 

Worauf sind die Unterschiede in Lebenserwartung zurückzuführen? 

Unsere Psyche

Eine Harvard-Studie ergab, dass sozial isolierte Männer ein 82% höheres Risiko haben, an einer Herzerkrankung zu sterben, als Männer, die starke zwischenmenschliche Beziehungen haben. Das New England Research Institute berichtete, dass 66% der Männer sich auf ihre Ehefrauen als wichtigste soziale Stütze verlassen; nur 21% verlassen sich auf andere Personen und 10% haben keine solche Unterstützung. Ohne eine Ehefrau steigt das Risiko der Vereinsamung eines Mannes also erheblich.

Unser Verhalten

Verheiratete Männer und Frauen leben im Durchschnitt zwei Jahre länger als unverheiratete Menschen. Ein Grund für diesen Langlebigkeitsvorteil ist der Einfluss des Ehepartners auf gesunde Verhaltensweisen. Eine Studie nach der anderen zeigt, dass Verheiratete sich besser ernähren und seltener rauchen oder übermäßig trinken. All diese gesunden Verhaltensweisen erklären, warum Verheiratete tendenziell länger leben. Allerdings haben Männer, die mit Frauen verheiratet sind, einen größeren Nutzen für die Langlebigkeit als Frauen, die mit Männern verheiratet sind.

Unsere biologischen Reaktionen

Beziehungsstress löst dabei auch die Produktion von Zytokinen aus. Das sind kleinen Proteine, die die Entzündungsprozesse in Gang setzen. Entzündungen sind ein neuerdings anerkannter Risikofaktor für Herzerkrankungen und geschiedene Männer weisen höhere Werte an Entzündungsmarkern auf als verheiratete Männer.

 

Fazit

Die Präsenz einer Partnerin kann einen bedeutenden Einfluss auf die Langlebigkeit und das allgemeine Wohlbefinden von Männern haben, wodurch sich ein längeres und gesünderes Leben ermöglicht.

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